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Safari im Saadani-Nationalpark

Wann hat man schon mal die Möglichkeit, spontan zwei Tage auf Safari zu gehen? Eben. Deshalb haben wir uns doch noch dafür entschieden, eine Safari im Saadani-Nationalpark an Tansanias Ostküste zu unternehmen.

Abenteuer Inlandsflug

Um 13 Uhr standen wir mit einer gepackten Tasche in der Rezeption des Ocean Paradise auf Sansibar und wurden von einem Fahrer zum Flughafen gebracht. Diesmal nicht das internationale Terminal. Das Domestic Terminal ist noch kleiner und noch entspannter als der Rest des Flughafens. Es war noch Zeit für einen Kaffee, dann ging es, gemeinsam mit unserem Guide Sonntag, auch schon aufs Rollfeld. Hier warteten ein paar schnucklige kleine Cessnas auf ihren Einsatz. Wir hatten das Glück, als erstes einsteigen zu dürfen und saßen daher in erster Reihe, direkt hinter den Piloten. Während des 15-minütigen Flugs hatten wir einen tollen Blick aus dem Cockpit und dem Beifahrerfenster. 🙂

Die Landung auf dem Airfield des Saadani-Nationalparks fand ich schon etwas abenteuerlich: Statt Asphalt und Flughafengebäude gab es hier eine Sandpiste und zwei Landrover, die uns erwarteten. Dominik hat das an Mali in den Siebzigern erinnert. Abenteuer pur!


Vom Flugzeug durften wir direkt in einen der Landys umsteigen und mit unserem Guide und dem Fahrer zur ersten Safari aufbrechen. Bereits nach wenigen Hundert Meter: Die ersten Giraffen! Kurz darauf folgten Zebras, Antilopen und Wasserböcke. Ich hätte nie erwartet, dass es so beeindruckend ist, diese Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum anzutreffen. Doch damit nicht genug. Kurz darauf kreuzte eine Herde Büffel unseren Weg. Es müssen etwa 200 Tiere gewesen sein. Da wird es einem im offenen Fahrzeug ganz anders zumute. Zum Glück sind die Tiere mittlerweile an Fahrzeuge und Menschen gewöhnt und ließen sich nicht von uns stören.

Elefanten im Saadani-Nationalpark

Das Highlight des Tages waren jedoch die Elefanten. Erst haben wir nur einen einzigen Elefanten ein paar Hundert Meter entfernt zwischen den Bäumen gesehen. Querfeldein sind wir näher herangefahren und haben tatsächlich das Glück gehabt, eine ganze Elefantenfamilie anzutreffen. Wir sind ihnen ein bisschen gefolgt, dann wollten sie allerdings ihre Ruhe. Das Leittier hat uns das auf sehr beeindruckende und deutliche Art gezeigt: Aufgestellte Ohren und ein lautes Trompeten in unsere Richtung. Noch ein Foto gemacht und den Rückwärtsgang eingelegt.


Nach einem unvergesslichen Sonnenuntergang über der Steppe ging es für uns in die Saadani Safari Lodge, unsere Unterkunft für die Nacht. Bereits an der Rezeption wurden wir von bewaffneten Wachen abgeholt und zu unserem Bungalow begleitet. In der Dunkelheit soll man hier als Gast nicht allein draußen rumlaufen. Die Lodge ist nicht umzäunt und liegt mitten im Nationalpark. Es könnte also sein, dass man unerwartet einer der Raubkatzen gegenübersteht. Auch die Elefanten wurden anscheinend bereits am Strand vor den Bungalows gesehen.

Eine unvergessliche Nacht in der Saadani Safari Lodge


Unser Bungalow »Tatu«, also Nummer drei, lag am äußeren Ende der Lodge direkt am Strand. Von der Veranda konnten wir über zwei Stufen direkt das Meer erreichen. Der Haupt- bzw. Schlafraum hatte zwei große Fenster zum Meer, allerdings ohne Fensterscheiben, lediglich mit Fliegengittern. Damit konnten wir die ganze Nacht das Meeresrauschen hören und den erfrischenden Wind genießen. Das Badezimmer im hinteren Teil des Bungalows war stilecht ohne kompletten Fußboden direkt auf dem Sand gebaut. Lediglich ein Teil war mit Natursteinfliesen ausgelegt. Nachdem wir geduscht und uns umgezogen hatten, wurden wir zum Abendessen abgeholt. Das dreigängige Dinner wurde direkt am Strand serviert und war sehr lecker.


Am folgenden Morgen war die Frühsafari geplant. Da die Chance, Löwen zu sehen, in der Dämmerung am höchsten ist, sind wir bereits um halb Fünf aufgestanden, haben einen Kaffee auf der Veranda getrunken und das erste Morgenrot vor dem Sonnenaufgang bewundert. Kurz darauf wurden wir abgeholt und sind zur morgendlichen Tour aufgebrochen. Die Stimmung ist eine ganz andere zu dieser Zeit. Löwen haben wir jedoch leider nicht gesehen. Ich bin aber ziemlich sicher, dass sie uns gesehen haben.

Nach etwa drei Stunden ging es zurück zur Lodge. Es gab Frühstück und wir konnten uns noch etwas ausruhen, im Meer baden und entspannen. Das Meer hier ist allerdings nicht so klar, wie wir es von Sansibar kannten. Auf dem Gelände des Saadani Nationalparks fließt der Wami River ins Meer. Der Fluss ist ziemlich schlammig, daher verteilt sich das dunkle Wasser gleichmäßig an der Küste.

Flusspferde im Wami River mitten im Saadani-Nationalpark


Der Wami River war dann auch unsere nächste Station. Eine halbe Stunde ging es mit dem Landrover durch den Park, durch zwei Dörfer und eine große Salzgewinnungsanlage, bis wir den Bootsanleger erreichten. Gemeinsam mit zwei französischen Paaren und ihrem Guide sind wir mit einem Motorboot zwischen Krokodilen und Flusspferden den Wami River auf- und abgefahren. Wow. Besonders die Flusspferde sind imposant! Sie schlafen im Wasser und tauchen dabei automatisch auf und ab. Flusspferde können übrigens kaum schwimmen. Sie lassen sich zu Boden sinken und laufen auf dem Grund des Flusses. Wieder etwas gelernt!


Nachmittags konnten wir noch eine kurze Tour durch den Park machen, bevor wir um etwa 4 Uhr auf dem Flugfeld wieder in die Cessna stiegen.


Mein Fazit: Kurz und knapp: Das war der Hammer! Es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten! Eine solch einmalige Erfahrung sollte man sich nicht entgehen lassen!

Published inReisen

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