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Aktueller Testbericht: Jimny mit Dachzelt

Heute gibt es endlich meinen neuen Blogbeitrag: Dominik und ich haben uns ein Dachzelt geliehen! Wie sich der Jimny mit Dachzelt fährt, wie unsere Erfahrung war und was man beachten muss, wenn man mit Dachzelt unterwegs ist, habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.

Seit dem letzten Blogbeitrag ist nun doch etwas mehr Zeit verstrichen, als ich geplant hatte. Die Gründe sind allerdings positiv:
Zum einen: Ich habe endlich meinen Roman »Sarah – Aufbruch in eine neue Welt« veröffentlicht! Da ich als Selfpublisherin selbst für alles verantwortlich bin, war das doch etwas zeitaufwendiger als erwartet. Aber auch zu diesem Thema ist ein Artikel in Planung!
Zum anderen: Durch Feiertage und ein paar spontane Urlaubstage waren wir in den letzten Wochen ziemlich viel unterwegs. Mitte Mai mit dem Dachzelt in Frankreich, zwei Wochen später in Italien am Lago di Piano und in den umliegenden Bergen, auf Tour im Schwarzwald.

Dachzelt – Ja oder Nein? Die Lösung: Ausprobieren!

Ob wir uns ein Dachzelt zulegen möchten oder nicht, beschäftigt uns schon länger. Die Entscheidung ist nicht leicht, daher waren wir froh, dass wir über das Angebot von dachzelt-leihen.de gestolpert sind. Völlig risikolos konnten wir so das Leben im Dachzelt ausprobieren, ohne gleich einen vierstelligen Betrag ausgeben zu müssen. Martin und Michael von dachzelt-leihen.de sind erfahrende Dachzelter und ebenfalls regelmäßig abseits befestigter Straßen unterwegs. Die Beratung und Einweisung war wirklich gut und hilfreich!

Koala Creek Teide 140L

Online haben wir uns das Teide 140L von Koala Creek ausgesucht, ein Klappdachzelt mit 140 cm breiter Liegefläche. Eingeklappt hat es ein Maß von ca. 145 cm x 125 cm und passt so genau auf unseren Dachträger. Die Reling haben wir zu Hause schon demontiert, sonst hätte es nicht gepasst.

Montage und Aufbau

Die Montage des Zelts hat wunderbar geklappt, einfacher und schneller als erwartet. Ich hatte befürchtet, wir müssten das 50 kg schwere Zelt von Hand aufs Dach befördern. Gott sei Dank nicht! Als wir bei dachzelt-leihen im Glottertal ankamen, war schon alles vorbereitet und Michael hat das Zelt mit einem Kran auf den Jimny gehoben. Dank Universalverschraubungen war es innerhalb weniger Minuten ausgerichtet und fixiert.
Auf dem Hof haben wir von Michael eine super Einweisung bekommen. Er hat uns alles gezeigt, was beim Auf- und Abbau des Zelts zu beachten ist. Wir haben es dann direkt noch einmal selbst ausprobiert. Gar nicht schwierig!

Erster Aufbau auf dem Hof von dachzelt-leihen.de

Handlich verpackt!

Universelle Montagemöglichkeit

Unterwegs mit Jimny und Dachzelt

Nachdem das Zelt wieder abgebaut und unter der Plane verpackt war, ging es auch schon los.
Ziel 1: Tankstelle Glottertal, etwas Luft in den Reifen nachfüllen. Das zusätzliche Gewicht merkt man schon. Klar, wir haben natürlich auch einen Kompressor dabei, die Luftstation an der Tankstelle war aber einfach komfortabler und lag auf dem Weg!

Das Fahrgefühl

Jeder Jimny-Fahrer kennt das spezielle Fahrgefühl des Jimny. Für alle anderen: Der Jimny ist kurz, schmal und hoch. Dazu kommt eine gute Federung und viel Bodenfreiheit. Das Ergebnis: Es schwankt. Der Jimny ist auch ohne großartige Beladung ziemlich kopflastig.
Das Dachzelt verstärkt diesen Effekt deutlich. Deutlicher, als ich erwartet hatte.

Zur Erklärung: Wir haben einen Dachträger und nutzen diesen oft und gerne. Wenn wir unterwegs sind, haben wir immer eine vollgepackte Frontrunner Transit-Bag dabei. Gewicht: ca. 30 kg. Bei längerem Aufenthalt an einem Ort, wie zuletzt auf Korsika: zusätzlich ein großes Tunnelzelt, ebenfalls auf dem Dach. Das sind weitere 30 kg.
Was ich unterschätzt habe: Die Windlast hat einen größeren Einfluss auf das Fahrverhalten als das tatsächliche Gewicht.
Das Dachzelt hat zusammengeklappt eine Höhe von gut 30 cm und macht das Fahrzeug sehr empfindlich bei Seitenwind. Die Dachtasche und das verpackte Tunnelzelt sind dagegen deutlich kompakter und bieten Seitenwind weniger Angriffsfläche.


Auf der Landstraße und in der Stadt hat man das gemerkt, es hat aber nicht gestört. Wirklich unangenehm wurde es auf der Autobahn. Ein Windstoß oder ein LKW in der Nähe haben gereicht, den Jimny richtiggehend aufzuschaukeln. Das fühlt sich nicht nur unangenehm an, sondern ist auch nicht wirklich gut für das Auto.
Auf unserem Weg in die Champagne war es kein Problem, die Autobahnen zu meiden. Auf Landstraßen sieht man sowieso viel mehr von der Welt. Lediglich für eine richtig weite Urlaubsreise würde mich das stören.

Die erste Übernachtung im Dachzelt

Ich gebe es ja zu: Wir waren auf einem Campingplatz. Wer uns dafür verteufelt: Bitte. Ich stehe dazu. Ich mag Campingplätze. Freies Stehen in der Natur ist zwar auch ganz schön, aber auch Nachteile. Beispielsweise die fehlenden Sanitäranlagen.
Eigentlich hatten wir die Tour als Rundtour angedacht. Da es uns dort so gut gefallen hat, sind wir einfach spontan am gleichen Ort geblieben: Direkt am Lac du Der, mit Seeblick, mitten in der Champagne.

Der Aufbau hat auch hier problemlos geklappt: Reißverschluss öffnen, Abdeckplane runternehmen, die Leiter als Hebel nutzen und das Zelt runterklappen. Fensteröffnungen fixieren. Tadaaa! Schon fertig. Schlafsack und Reisetasche mit hochnehmen und schon war alles für die Nacht vorbereitet. Schöne Überraschung: Eine LED-Lampe hing bereits dort, das ist wirklich praktisch, wenn man in der Nacht spontan Licht braucht.

Ruckzuck aufgebaut!

Die Inneneinrichtung

Praktisch: Eine Kabeldurchführung

Überdachter Eingangsbereich


Was ein bisschen ungewohnt ist für einen »Bodenzelter«: Oben auf dem Dach schwankt es ganz schön! Jede Bewegung im Zelt bringt das ganze Auto in Bewegung. Kann natürlich auch am Jimny liegen. Uns hat es nicht gestört, wir werden aber auch nicht so schnell seekrank. 😉
Über Nacht ist es im Zelt angenehm warm geblieben. Durch die großen Fensteröffnungen kam trotzdem genügend Luft ins Innere. Die Matratze war etwas hart, aber das ist ja auch Geschmacks- und Gewöhnungssache.
Morgens runterzuklettern war auch überhaupt kein Problem, die Leiter ist breit genug und es gibt sogar Halteschlaufen.

Urlaubsalltag mit dem Dachzelt

Ideal ist ein Dachzelt für alle, die viel unterwegs sind. Am besten sogar jede Nacht woanders sein möchten und daher sowieso abbauen müssen.
Wir reisen meist etwas anders: In unserer Zielregion suchen wir uns einen schönen, zentralen Platz und unternehmen von dort aus verschiedene Touren, bevor wir weiterfahren. Wir bleiben daher meistens ein paar Tage am gleichen Platz. Mit Bodenzelt kein Problem, das kann man ja stehenlassen.
Das Dachzelt hingegen ist immer dabei. Wenn man also ein paar Tage stehenbleiben möchte, muss man planen – was wir natürlich nicht ausreichend berücksichtigt haben. Gegen Mittag haben wir daher das Zelt leergeräumt, abgebaut und eingepackt, um zum Einkaufen zu fahren. Klar, es geht schnell und das lässt sich durch eine bessere Planung vermeiden.

Auch das spätere Wiederaufbauen hat wieder super geklappt, wir haben jetzt Übung!

Wir sind in diesem Urlaub nicht viel abseits befestigter Straßen unterwegs gewesen. Hätten wir das jedoch vorgehabt, wäre es vermutlich eine ziemliche Umgewöhnung gewesen. Im Gelände ist Gewicht alles! So hatten wir nicht nur das zusätzliche Gewicht auf dem Dach, sondern auch das Gepäck im Kofferraum immer dabei.

Weil’s so schön war, hier noch ein paar Urlaubsbilder 🙂

Mein Fazit zum Dachzelt auf dem Jimny

Gar nicht so einfach. Ich fange mal mit Plus- und Minuspunkten an:

Plus:

  • Super schneller Auf- und Abbau
  • Das Zelt ist immer dabei und man kann überall spontan übernachten.
  • Man schläft nicht auf dem Boden, was sich wärmer und sicherer anfühlt.
  • Der überdachte Eingang ermöglicht auch bei Regen einen trockenen Einstieg ins Zelt.
  • Der Untergrund ist völlig egal. Einzige Berührungspunkte mit dem Boden sind die Reifen und die Leiter.
  • Das ausgeklappte Zelt dient gleichzeitig als Markise bzw. Schattenspender.

Sonder-Pluspunkt:

  • Die Möglichkeit, das Dachzelten mit einem geliehenen Dachzelt auszuprobieren ist super! Danke nochmal an Martin und Michael von dachzelt-leihen.de!

Minus:

  • Bei längeren Aufenthalten ist man weniger flexibel, wenn man spontan irgendwohin fahren möchte.
  • Das Zelt ist immer dabei (Gewicht und Höhe).
  • Das ganze Gepäck bleibt im Auto, wenn man unterwegs ist.
  • Das Fahrverhalten
  • etwas höherer Spritverbrauch
  • Der Punkt zählt nur für den Kauf, nicht fürs Leihen: Selbst das günstigste Dachzelt kostet aktuell über 1000 EUR.

Wir haben das Wochenende genossen und sind froh, es endlich ausprobiert zu haben. Kaufen werden wir uns jedoch kein Dachzelt. Für unsere Reisen, Urlaube und Touren eignen sich derzeit Bodenzelte einfach besser. Wenn wir eine Rundreise planen, bei der ein Dachzelt besser wäre, werden wir uns auf jeden Fall wieder eins leihen!

Wie sind deine Erfahrungen mit Dachzelten? Hast du eins oder bleibst du lieber auf dem Boden?

Published in4x4CampingOffroadreisenTourbericht

Ein Kommentar

  1. Hallo zusammen,
    ich liebe meinen Jimny GJ mit Dachzelt.
    Ich bin sehr oft damit unterwegs, letztes Jahr war ich 2 Wochen in Schweden unterwegs. Durch den Fahrwerksumbau ( Komplettfahrwerk von Trialmaster Comfort + und Spurplatten, Bereifung Hankook MT‘s in 215/75 R15 ) hat sich das Fahrverhalten extrem verbessert.

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